Zur öffentlichen Kritik rund um die jüngst vom Bayerischen Landtag beschlossene und ab 1. August 2025 geltende Regelung des Bayerischen Ladenschlussgesetzes (BayLadSchlG) äußert sich der Landtagsabgeordnete Andreas Schalk mit Verständnis für betroffene Verkaufsstellen wie Tante Enso in Bruckberg, aber auch mit einer klaren Position für den notwendigen gesetzlichen Rahmen.
„Ich habe großen Respekt vor dem Engagement der Gemeinde Bruckberg, der gesamten Bevölkerung vor Ort und dem Betreiber Tante Enso. Dass Menschen in ländlichen Regionen innovative Versorgungsmodelle aufbauen und aktiv Leerstände beseitigen, ist ausdrücklich zu begrüßen. Gerade dort, wo sich der personalgeprägte Einzelhandel zurückzieht, leisten solche Projekte einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge“, wie der Landtagsabgeordnete betont.Gleichzeitig verweist Andreas Schalk auf die Notwendigkeit gesetzlicher Leitplanken und die notwendige Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Vorgaben: „Die Begrenzung auf 150 Quadratmeter Verkaufsfläche außerhalb der regulären Öffnungszeiten ist keine künstliche Bürokratie oder eine Behinderung des Einzelhandels, sondern ein Schutzmechanismus für wesentliche gesellschaftliche Grundwerte. Die verfassungsrechtlich geschützte Sonntagsruhe ist nicht verhandelbar, ebenso wenig wie ein fairer Wettbewerb im Einzelhandel.“
Schalk reagiert damit zahlreiche Beschwerden, mit welchen der Abgeordnete in der Vergangenheit konfrontiert wurde, unter anderem auch bei einem persönlichen Austausch mit Gemeindevertretern vor Ort bei Tante Enso in Bruckberg. „Ich kann den Frust verstehen. Aber die Regelung richtet sich nicht gegen Bruckberg oder vergleichbare Orte im ländlichen Raum – sie ist für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft geschaffen worden. Wenn jeder rund um die Uhr alles kaufen kann, geraten soziale und wirtschaftliche Strukturen aus dem Gleichgewicht.“
Wettbewerbsgleichheit muss erhalten bleiben
Andreas Schalk wirbt dafür, die schwierige Gemengelage in ihrer Gesamtheit zu betrachten, und verweist auch auf die Perspektive anderer Einzelhändler: „Automatisierte Läden haben durch ihr Geschäftsmodell klare wirtschaftliche Vorteile. Ohne dauerhaft benötigtes Personal, mit digitaler Technik und durchgehender Öffnung verändert sich die Wettbewerbslage fundamental. Wir müssen verhindern, dass klassische personalgeprägte Läden – ob in der Stadt oder auf dem Land – dadurch ins Hintertreffen geraten. Auch darauf zielt die Regelung ab. “
Gleichzeitig signalisiert Andreas Schalk Gesprächsbereitschaft: „Die CSU-Landtagsfraktion ist offen für Gespräche mit den betroffenen Kommunen. Wir nehmen Sorgen ernst, gerade wenn es um Versorgungslücken und Barrierefreiheit geht. Aber wir stehen auch zu unserer Verantwortung, einen tragfähigen Rahmen für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten. Ich bin sehr für eine gewisse Öffnung und Flexibilisierung. Eine Größenordnung der erlaubten Verkaufsfläche von 200 bis 300 Quadratmeter statt der nun beschlossenen 150 wäre auch aus meiner Sicht zielführender gewesen. Dementsprechend habe ich mich bei der Abstimmung zum Änderungsantrag der Grünen-Fraktion im Rahmen der Plenardebatte enthalten, weil ich die Zielrichtung durchaus teile.“
Schalk weiter: „Tante Enso ist ein gutes Konzept – aber auch ein gutes Konzept braucht klare Regeln. Das Ladenschlussgesetz ist in seiner Gesamtheit ein verantwortungsvoller Kompromiss, der wirtschaftliche Innovation, soziale Verantwortung und den Schutz gemeinsamer Werte miteinander in Einklang bringt und dem Einzelhandel wie auch dem Kunden neue und Sbessere Möglichkeiten schafft.“