Die Landwirtschaft ist seit jeher ein bedeutender Wirtschaftszweig in Bayern, ein Garant für die Ernährungssouveränität und ein bedeutender Teil bayerischer Kultur. Bäuerinnen und Bauern verschaffen sich derzeit landauf, landab gehör, um auf die aktuell schwierige Situation der Landwirtschaft hinzuweisen. Der angekündigte Wegfall der Agrardiesel-Subvention sowie der Kfz-Steuer-Befreiung durch die Bundesregierung brachten das Fass nun zum Überlaufen, bilden jedoch nur Facetten einer insgesamt prekären Gesamtlage der Branche. Der Landtagsabgeordnete Andreas Schalk wirbt im Hinblick auf die teils massiven Behinderungen für die Bevölkerung, die durch die Vielzahl an Protestaktionen entstanden sind, um Verständnis und fordert einen umfassenden Blick auf die Thematik.
„Unsere Landwirtschaft befindet sich derzeit in einem beispiellosen Spannungsfeld aus Preisdruck, Vorschriftenflut und mangelnder Wertschätzung durch Teile der Bevölkerung. Wenn der Landwirt noch dazu mehr Zeit am Schreibtisch als auf dem Traktor oder im Stall verbringt, sagt das einiges über die Fehlentwicklung innerhalb des Berufsstands aus“, so der Abgeordnete. „Ich persönlich wünsche mir ein Umdenken hinsichtlich der Wertschätzung der Leistung und der hochwertigen Erzeugnisse regional produzierender Betriebe. Da nehme ich sowohl uns Politiker als auch den Konsumenten in die Pflicht. Was sind uns unsere Bäuerinnen und Bauern und damit unsere regionale, nachhaltige und umweltfreundliche Produktion von Lebensmitteln und Energie noch wert? Nicht zu vergessen die der Landwirtschaft nachgelagerten mittelständischen Gewerke vom Metzger und Bäcker bis hin zu den Werkstätten und Speditionen,“ so Schalk.
„Harte Arbeit muss angemessen entlohnt werden. Ich halte die Pläne der Ampelregierung deshalb für inhaltlich falsch. Unsere Bauern sind systemrelevante Leistungsträger, die noch dazu im harten Wettbewerb mit den Berufskollegen aus ganz Europa stehen. Hier braucht es die Unterstützung nicht nur aus der Politik sondern aus der gesamten Gesellschaft. Das Kundenverhalten an der Ladentheke ist dabei ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Hochwertige Lebensmittel aus der Region, ökologisch und nachhaltig produziert sind im Handel durchaus zu finden, jedoch nicht im untersten Preissegment der Discounter und Supermärkte.“
„Unsere Landwirtschaft hat schon immer eine hohe Anpassungsfähigkeit bewiesen. Ich bin auch jetzt fest davon überzeugt, dass gemeinsam eine vernünftige und zukunftsfähige Perspektive erarbeitet werden kann und plädiere dafür, die Bäuerinnen und Bauern in diesem Transformationsprozess aktiv zu begleiten und zu unterstützen und nicht am langen Arm verhungern zu lassen“, so der Appell des Landtagsabgeordneten.